Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich und der Künstler Detlef Bach sprechen über „Kunst für den Ernst des Lebens“ und „Zwischen den Phänomenen zu Hause“.
W.U.: An Ihrem Buch bewundere ich (wie schon bei vielen früheren Texten) einen so eigenen Ton: Zugänglich-verspielt-heiter und zugleich absolut ernst. Ich frage mich immer, wie Sie das schaffen. Genau so sollte über Kunst geschrieben werden: unpathetisch existenziell. Davon geht eine so große Wärme aus.
D.B.: In Ihrem neuen Buch ziehen Sie, so lese ich es, die Fäden (früherer Texte) nochmals zusammen. Einiges haben Sie in früheren Büchern schon einmal erwähnt, anders formuliert; nun finden Sie einen neuen Klang. Das mag ich sehr.
W.U.: Ich habe mir nun insgesamt fünf Passagen aus Ihrem Buch rausgesucht, die ich gerne – nach und nach, vermutlich in anderer Reihenfolge – vorlesen und mit Ihnen einzeln besprechen würde. (Zwei davon hatte ich ha früher schon mal erwähnt, drei sind noch dazugekommen):
S. 62f.: „In einem Märchen … also Kunst, zu finden.“
S. 91: „Die Worte lieben Bilder … und lasse es mir munden.“
S. 95f.: „In meinem Atelier … Schmetterling wird?““
S. 117: „“Ich weiß genau … Nicht anders.“
S. 165: „Niemals würde ich … auch nur anzusprechen.“
D.B.: Ich würde gerne anfangen mit Seite 9: „den Begriff Empowerment in den Mittelpunkt stellen. Das ist doch …sogar abschreckend… / Hätte es denn keinen deutschen Terminus dafür gegeben? Ermächtigung… Zurüstung?“
Dann Seite15: „ein merkwürdig asymmetrisches Verhältnis zwischen autonomen Werk… und so Mehrheiten oder momentanen Stimmungen ausgeliefert.“
Auf Seite17: „Aber warum sollte die Sehnsucht…. nach Über- und Unterordnung nicht nachvollziehen“
Seite33: „Künstler nutzen heute… markanten Wandel der Formen von Kunst“
Seite34: „Ein Ideal… von ihnen unterstützt fühlen kann.“
Seite143: Immer wieder… gar rücksichtsloses Verhalten gemeint …“
Seite150: Dabei dürfte… zu Aggression führen.“
So war es angedacht. Und wurde doch anders. Schön.