René Sydow erzählte, er klicke sich z.B. bei ARD und ZDF in Fernsehfilme und -serien hinein, die allesamt auf der gleichen bayerischen Wiese gedreht worden zu sein scheinen. Nur mit verschiedenen Schauspielern. A propos Schauspieler, die verschiedenen waren besser, so Sydow. Die Filme könnten tatsächlich gut sein, wenn man den Schluss ändern würde; zum Beispiel den Schluss direkt nach dem Anfang senden würde. Sydow erinnerte sich wortreich, dass das Fernsehen einst einen Bildungsauftrag hatte oder noch hat? Vielleicht, so Sydow, besteht er ja darin, so schlecht zu sein, dass die Menschen wieder anfangen, gute Bücher zu lesen. Er zumindest habe, statt Fernsehen zu schauen, aus lauter Verzweiflung die Anleitung zum Bau eines Daumenkinos gelesen, das er nun von Zeit zu Zeit hervorhole, um wenigstens etwas Bewegendes zu sehen.
